Die jüngere Forschung rückt die kulturelle Vermittlungs- und Transferleistung der Übersetzung in den Fokus und stellt unter dem Einfluss postkolonialer Theoriebildung auf Aspekte der De/zentralisierung, De/hierarchisierung und Er/Bemächtigung ab. Das Projekt will beide Perspektiven miteinander verschränken und ausgehend von Enzyklopädien mit historisch-geographischem Schwerpunkt und ihren Wissensbeständen über Amerika nach dem Wechselverhältnis von Übersetzung als Transfer- und Macht-Prozess fragen. Ziel ist es, einerseits den gemeinsamen, transatlantischen enzyklopädischen Wissensraum zu erschließen, der sich im Kontext vielfältiger, wechselseitiger Übersetzungsprozesse zwischen Europa und Amerika etablierte. Andererseits sollen die Dimensionen eines zunehmend eigenständigen amerikanischen Wissensdiskurses über Amerika und ihre Rezeption in der (ehemaligen) kolonialen ‚Metropole‘ nachgezeichnet werden.
Das Projekt geht diesen Aspekten entlang dreier Achsen nach:
Projektleiter:innen sind PD Dr. habil. Susanne Greilich an der Universität Regensburg und Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink an der Universität des Saarlands, beide Fachgebiet Romanische Philologie. Wissenschaftliche Mitarbeiterin ist Carla Dalbeck.